Photoshop-Disaster bei Zensus 2011-Werbung

Genial: Das Pressebild zum Zensus 2011 ist ein reines Photoshop-Disaster. Hier das Original von der Zensus-Seite:

Und hier hat jemand die Klone visualisiert:

Die haben nur eine Hand voll Menschen fotografiert und dort reingesetzt, damit es nach mehr aussieht. Was für ein grandioser Fail.

Ich habe mal per E-Mail um Stellungnahme gebeten, mal sehen ob da was kommt. 🙂

UPDATE: Die Stellungnahme kam mittlerweile, hier geht es weiter.

39 thoughts on “Photoshop-Disaster bei Zensus 2011-Werbung

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    1. @Cornelius: Sicherlich fällt es wenigen auf, aber peinlich ist es allemal. Ich vermute, dass einfach nicht genug Leute mitmachen wollten – oder das sind Models von irgendeiner Agentur, und die Agentur hatte eben nicht mehr Leute zur Verfügung. 🙂

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  11. Es ist auch diskriminierend: Keine Person anderer Hautfarben (als Käseweiß) sind darauf. Mein Nachbar gehört also nicht zu den Studenten von morgen?
    Gut zu wissen.

  12. @Na-das-bin-dann-wohl-ich: Stimmt, es fehlen die obligatorischen 5-10 Chinesen, die es (zumindest in technischen Studiengängen) heute in jedem Semester gibt 😉

    Mal im Ernst, in der Grundschulklasse eines Bekannten gibt es ein Kind, das keinerlei Migrationshintergrund hat – wenn die Leute an den Behörden so wenig über die Zusammensetzung der Studenten wissen, wie die von der Werbeagentur ist so eine Volkszählung vielleicht wirklich notwendig…

  13. und wo ist das Problem?
    erstens schaut kaum einer so genau hin, zweitens ist es eben nur Werbung – da wird eh geschummelt!!!
    Hätte man 100 „echte“ Studenten bzw. „Komparsen“ genommen, hätten sich wieder welche aufgeregt, das das zu teuer ist wenn jeder eine klene Aufwandsentschädigung bekommt. Nachbearbeitet wird eh – also dann gleich richtig.
    Wenn es aber gerade ins Konzept passt, ist es natürlich ein schöner „Aufhänger“ gegen den Zensus – oder wie? Sorry – aber viel Wind um Nichts

  14. @Na-das-bin-dann-wohl-ich und @Cunctavi: Naja, vielleicht hätte man wirklich ein paar Ausländer mit dazu setzen sollen, aber scheinbar hatte die Agentur keine. 😉

    @dischue: Klar ist das Werbeagument nonsens, ich denke das wissen die meisten Leser von Netzpolitik.org und Co. 😉
    Und ja, aus Sicht des Steuerzahlers war das „Klonen“ billiger – wobei es doch eher ein Unding ist, dass man überhaupt eine 5,5 Millionen teure Werbekampagne für den Zensus macht (die nicht zur Aufklärung sondern als Akzeptanzmaßnahme dient), oder nicht?

  15. @Christian:
    Wenn ich daran denke (kann mich nur dunkel erinnern) was es bei der letzten Volkszählung für einen Aufstand gag, dann geht es jetzt geradezu geruhsam zu.
    Aber es haben sich auch die Zeiten geändert, wer eh schon alles bei Facebook und Co preisgibt und seine Daten in der Cloud hat, dem dürften paar Daten/ Infos zum Zensus völlig egal sein. Ich habe mich noch nicht mit dem Zensus beschäftigt muß ich gestehen.
    ansosnten: recht machen kann man es eh niemand, gibt es keine Infos, heißt es, dass man wenigstens informiert werden möchte (was für Daten, warum…)
    Gibt es Infos, ist die dafür nötige (?) Kampagne zu teuer.
    Also wie informiere ich jetzt, was ich wann wie vorhabe?
    Wie erreiche im im entferntesten auch die Leute, die weder Facebook, twitter und Co haben (soll es noch geben…)?
    Briefe? oh Gott, das Porto (ca. 7 Millionen Haushalte… + Bearbeitungsgebühren)
    Plakate – meine Gott, die Werbeagentur will auch noch Geld dafür (und ihre Leute bezahlen)
    Rundfunk?…
    Was tun, damit alle zufrieden sind? Wer was ausschlachten will, bekommt es immer hin.

    1. @dischue: „Gibt es Infos, ist die dafür nötige (?) Kampagne zu teuer.“ – Das kommt ganz darauf an. Fakt ist erstmal, dass die 5,5-Millionen-Werbekampagne nicht sein muss, denn sie informiert nicht sondern versucht mit plumpen Beispielen zu zeigen wie toll der Zensus sei. (Das man anhand des Zensus weder die Beladung von Container-Schiffen noch Studienplätze errechnen kann, wird in der Werbekampagne nirgendwo gesagt.)

      Wie man informiert ist schwierig. Das Problem ist, dass das statistische Bundesamt und auch die Kommunen/Behörden den Zensus natürlich anpreisen, während die Kritiker wie z.B. der AK Zensus da eindeutige Kritikpunkte haben. Objektiv ist keine von beiden Seiten. Da wären wohl am ehesten die Medien gefragt, die beide Seiten darlegen – doch auch die Medien sind oft nicht objektiv.

      Warum der Aufstand klein ist, liegt glaube ich an drei Sachen:
      1.) Vieles passiert im Hintergrund. Letzten November wurden z.B. schon die Daten vom Arbeitsamt zum Zensus gegeben, lange bevor der Volkszähler klingelt.
      2.) Einige Protestformen, wie Komplett-Verweigerung oder Diktat schreiben statt Formular auszufüllen, werden im Zensusgesetz mit Bußgeldern belegt. Da hat die Politik von früher gelernt, sodass man praktisch zum Mitmachen gezwungen wird, denn wer will schon freiwillig Bußgelder zahlen?
      3.) Das Datenverständnis hat sich, wie du schon angemerkt hast, geändert. Ich finde es dennoch einen Unterschied, ob ich meine Daten bewusst im Internet (auf welchen Plattformen auch immer) preisgebe oder ob sie der Staat sammelt und mich zwingt, diese anzugeben.

      Warum hast du dich denn noch nicht mit dem Zensus 2011 beschäftigt?

  16. @Christian:
    boah, jetzt so schnell eine Ausrede finden, warum ich mich damit nicht beschäftigte ist aber nicht so einfach – ich sag mal, die Werbekampagne ist schuld (war wohl zu billig) – habe noch nicht viel davon gehört, erst, seitdem ich bei Twitter gemeldet bin. Muß mal die ganzen Links durchgehen – natürlich nur, wenn Zeit ist. Ich weiß nicht mal, was gefragt wird – irgendwo soll eine Fragebogen ja online sein.

    wie Du schon erwähntest, passiert eben viel im Hintergrund – auch außerhalb des Zensus:
    ob GEZ oder Müllabfuhr – einiges wird automatisch gemeldet. Man könnte einige Sachen wohl unterbinden – müßte die z.T. aber alle naselang wieder erneuern – also entspr. Datenweitergabe unterbinden. Es gibt so bestimmt so einige Daten, die interessant wären – allerdings frage ich mich, ob die nicht schon so reichlich Daten haben.
    Übers Einwohnermeldeamt Adresse, Geburtsdatum, Name, Zahl der Bewohner der Wohnung, Kinder. Zulassungsstelle: Kennzeichen, Auto-Typ, Anzahl Fahrzeuge.
    Finanzamt: Lohn/Gehalt. Diese Datei, in der die Arbeitgeber was eintragen (incl. Streik-Teilnahme wenn ich nicht irre) gibt sicher auch einiges her.
    Was für Daten fehlen noch? polit. Anschauung und Religion – wenn ich nicht irre, sind die Daten da freiwillig. Anzhl der TV-Geräte im Haushalt – unwichtig(?)
    O.g. Daten verknüpft ergibt wohl schon ohne zusätzlich Befragung ein nettes Bild.
    Will den Zensus nicht entschuldigen/klein reden – nur mal laut überlegen, was schon so möglich ist – nach meiner simplen Denkweise.

    1. @dischue: Nun, das tolle ist ja, dass diese Daten bislang eben nicht zusammengeführt wurden. Das dürfte rechtlich auch nicht so einfach sein. Beim Zensus hingegen gilt eine Ausnahme.

      (Die verschiedenen Fragebögen gibt es übrigens hier im rechten Download-Teil.)

      Zum Unterbinden: Das kommt drauf an, wo du was unterbinden willst. Beim Einwohnermeldeamt kann man z.B. gewisse Weitergaben generell sperren, da braucht man nur einmal bescheid zu sagen (heißt „Übermittlungssperre“, Infos hier). Auf der anderen Seite kann man dort aber nicht alles sperren, außer man wäre bei einer Weitergabe in Lebensgefahr (z.B. bei Nazi-Aussteigern; das heißt wiederum „Auskunftssperre“).

      Klar, auch heute ist schon so viel möglich – umso schlimmer. Die Arbeitnehmer-Datenbank heißt übrigens ELENA. 😉

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  20. @Christian:
    danke für die ausführlichen Infos. Den für mich „passenden“ Fragebogen habe ich mal überflogen -so schlimm finde ich den nicht, das meiste bzw. alles davon ist schon irgendwie irgendwo bekannt (wenn auch nicht verknüpft) – finde ich aber wohl nur harmlos, weil ich die Gesamtproblematik nicht überblicke…
    Zumindest habe ich es mir schlimmer vorgestellt.

    Schlimmer finde ich da ELENA – jedenfalls nach dem, was darüber so in den Medien verbreitet wurde und was ich so aufgeschnappt habe. Die Sachen, die da erfaßt werden, solten meiner Meinung nach nicht erfaßt werden.
    Aber evtl. kannst Du mir kurz näher erläutern, wo beim Zensus konkret die Haken sind, die ich nicht erfasse, welche Möglichkeiten der Verknüpfung evtl. (besonders) brisant sein könnten.

    1. @dischue: Beim Zensus fängt es damit an, dass er nicht anonym ist (jeder kriegt eine „Ordnungsnummer“). Das mag logisch sein damit es keine doppelten Datensätze gibt, aber es ist datenschutzrechtlich schon sehr bedenklich.

      Besonders kritisch ist es in den „Sonderbereichen“, wie z.B. im Gefängnis oder in Ansalten, wo pauschal alle erfasst werden (diese sind nicht in der maximal-10%-der-Bevölkerung-Regelung drin sondern gelten extra). Die Zensus-Datensätze sollen fünf Jahre lang gespeichert werden (vier Jahre nachdem die Ergebnisse im Mai 2012 vorgestellt werden sollen).

      Das Hauptproblem ist die (weltweite) Erfahrung, dass solche Infrastrukturen gerne (aus)genutzt werden, wenn sie einmal vorhanden sind. Niemand weiß, wer in diesen fünf Jahren auf die Daten zugreifen kann, ob man diesen Personen vertrauen kann usw. – wenn selbst Vorratsdaten schon zweckentfremdet werden und für kleine Delikte rangezogen werden, könnten auch die Zensus-Daten schnell missbräuchlich genutzt werden.

      Es sei auch nochmal darauf hingewiesen, dass die Volkszähler kein Führungszeugnis vorlegen müssen. Gerade die NPD hat das für sich entdeckt.

      Die Kritik könnte ins unendliche gehen und es bleiben Fragen wie: Warum will der Staat wissen, wie viele Toiletten, Duschen und Badewannen meine Wohnung hat? Weshalb sollte der Staat erfahren, wie viele (und welche) Personen zu dem Zeitpunkt des Zensus hier leben? Und warum keine anonyme Strichliste sondern personenbezogene Fragebögen?

      ELENA ist natürlich auch schlimm, die Verfassungsbeschwerde gegen ELENA ist noch anhängig. Hoffentlich beendet das Bundesverfassungsgericht die Datensammelwut im Fall von ELENA.

  21. @Christian:
    na gut, Nummern habe ich einige – beim Finanzamt, im Perso, beim Arbeitgeber, beim Telefon/DSL-Anbieter… also kommt eine hinzu, mit der die Daten meines Fragebogens verknüpft sind.
    Das mit den Sonderanstalten mag auch kritisch sein – vor allem, wenn es in falsche Hände gerät, was ja nie wirklich 100%ig ausgeschlossen werden kann.

    Wirklich bedenklich finde ich die Sache mit den Volkszählern – da kann sich also sonstwer einschleichen. Der Staat „garantiert“ Datensicherheit – aber die wurden quasi vorher schon abgefischt…

    Die Passage mit der Toiletten-Anzahl war wohl eher polemisch, zumindest habe ich auf dem Musterbogen nichts derartiges gefunden.

    Aber wa will der Staat damit – keine Ahnung. Vorgeblich doch, um die existierenden Statistiken von Karteileichen zu bereinigen – das ging auch sicher anonym. Heutzutage läuft aber so viel über Statistiken, dass sich für alles eine Erklärung (oder Ausrede?= finden läßt.
    Das simpelste (unabhängig davon, ob entsprechende Behörden/Ämter Zugriff auf Daten haben):
    Bevölkerungsanzahl: – möglich Grundlage für Ausbau Strassennetz, Größe von Klärwerken, Trassen für Leitungen/Schienennetz, ärtliche Versorgung, Bildungsangebot, DSL-Ausbau. vorwiegend scheinbar positiv besetzt.
    Schulabschluss:
    evtl. Rückschlüsse auf Bedarf an Kultur/infrastruktur/Gewerbeansiedlungen oder Anzahl an Argen/Jobcenter
    Relegion: Abschaffung der Kirchensteuer bei <50% Kirchenmitglieder? 😉

    Mißbrauchen läßt sich bestimmt einiges – aber wen anhand einer Statistik nachgewiesen werden kann, dass DSL ausgebaut werden muß, wird das immer gern zitiert… 😉

    1. @dischue: „Die Passage mit der Toiletten-Anzahl war wohl eher polemisch, zumindest habe ich auf dem Musterbogen nichts derartiges gefunden.“ – Leider nicht, das wird von allen Eigentümern abgefragt (PDF-Muster, Frage W6 + W7 auf Seite 3).

      Statistiken sind schön und gut, können aber genauso anonym erfragt werden. Die meisten angebenen Schulabschlüsse können eh nicht überprüft werden, außer derjenige war durch Zufall im November beim Arbeitsamt im Computer registriert. (Nach Mitarbeiter-Aussagen werden die dortigen Datensätze nach einem halben Jahr ohne Kontakt zum jeweiligen Arbeitssuchenden automatisch gelöscht.) Insofern wird die Statistik auch nicht unbedingt 100%tig genau sein.

      Und glaube mir, anhand der Zensus-Daten werden die Internetanbieter sicherlich nicht festlegen, wo sie ihre Infrastrukturen ausbauen werden. Ein Zitat aus dem 27C3-Vortrag zum Zensus: „Jedis sind in Großbritannien bei Volkszählungen die größte Religion mit ca. 30 Prozent der Bevölkerung.“ – Trotzdem wurde es nicht als Religion anerkannt. 😉

  22. Pingback: Oliver Wunder
  23. @Christian:
    da habe ich dann wohl nur auf einen Teil der Fragebögen geschaut – da stand das nicht dabei. Ok, das könnte man wirklich anonym erledigen, so langsam geht mir ein Licht auf bzw. sehe ich etwas klarer. Danke für Deine Geduld mit mir

  24. Ein „Disaster“ ist weniger die Vorgehensweise bei der Erstellung des Plakates, als vielmehr Deine Rechtschreibung. Da will wohl ein Blogger seinen Lesern ein „I“ für ein „E“ vormachen?

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