Telefonspam von news.de

Als Blogger ist es vollkommen normal, wenn man Spam-E-Mails bekommt. Linktausch-Anfragen und Produktinformationen sind da an der Tagesordnung. Bei news.de wird ein anderer (Kommunikations-)Weg gegangen. Meiner Meinung nach kann man das am Besten als Telefonspam bezeichnen.

Schon gestern rief eine elend lange, mir unbekannte Nummer bei mir an, erst auf dem Telefon, dann auf dem Handy. Die Nummer lautete 034135538125443, also aus Leipzig. Ich war ein bisschen verwundert, prüfte die E-Mail-Postfächer, doch da war nichts.

Heute ein erneuter Anruf, die gleiche Nummer, diesmal ging ich ran. Es meldete sich ein junger Herr, der sagte er sei von news.de und ob ich nicht Lust hätte, Texte von news.de zu posten. Es ging dabei um den „Textbasar“, den news.de seit einigen Monaten anbietet. Der Herr machte auch keinen Hehl daraus, dass er meine Nummern von chriszim.com hat, denn er erwähnte die Seite und meinte, ich würde hier ja auch viel über Nachrichten bloggen, da würde das ja passen. Natürlich habe ich das trotzdem abgelehnt.

Ich bin über drei Dinge ein wenig erstaunt:
1. Das ist das erste Mal innerhalb von 6 Jahren, dass ich einen Werbeanruf bekomme, weil meine Telefonnummer auf einer Website steht. Niemand hat sich bislang so erdreist wie news.de. Glückwunsch.
2. Auch das Angebot an sich muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Da wird einem Texte angeboten, die man bloggen kann. Fertige Texte, die man nicht verändern darf. Mit Backlink auf news.de. Perfektes Futter für Contentfarmen.
3. Rechtlich gesehen frage ich mich, ob das bereits unter die mittlerweile verbotenen Cold Calls fällt – denn schließlich bewirbt der Anruf ein Angebot der news.de GmbH und ich habe um diesen Anruf nicht gebeten.

Im Blog netz-universum.de wurde auch schon über den „Textbasar“ geschrieben, dort gibt es auch einen Kommentar, wo noch jemand massig von news.de angerufen wurde. Diese Werbeanrufe können kaum Einzelfälle sein.

Vielleicht liest news.de ja hier mit und unterlässt diese Werbeanrufe in Zukunft generell, unabhängig davon, ob das gesetzlich im Rahmen ist oder nicht. Denn wie man sieht: Sowas kommt nicht gut an. Auf meine Statement-Anfrage via Twitter hat news.de übrigens nicht reagiert.

Ich für meinen Teil habe meine Kontaktdaten um folgendes erweitert:

HINWEIS:
Die Nutzung der Daten zu Werbezwecken (Cold Calls, Werbepost etc.) wird hiermit ausdrücklich untersagt. Zuwiderhandlungen werden an die Bundesnetzagentur und die Verbraucherzentrale gemeldet!

Und das wird auch in Zukunft geschehen. Natürlich nicht bei jeder Spam-Mail, das wäre ein unverhältnismäßiger Aufwand. Aber bei solchen größeren Sachen wird es dann durchaus eine entsprechende Meldung geben. Ob ich die Sache mit news.de auch melde, überlege ich mir derzeit noch.

Auflösung zum @RegSprecher-Pornolink

Der @RegSprecher hat jetzt folgende Theorie zu der Pornolink-Geschichte via Twitter bestätigt: Der Pornolink wurde falsch abgetippt, verwies anfangs aber ins Leere. Dann hat sich wohl jemand einen Spaß erlaubt, sich extra ein bit.ly-Konto gemacht um den falsch getwitterten Link zu einer Pornoseite anzulegen und sich danach wohl wieder gelöscht. (Bei bit.ly kann man eigene Endungen nur nach Anmeldung anlegen.)

Peinlich bleibt, dass das Bundespresseamt die Links abtippt statt sie zu kopieren, klar dass jemand eine solche Steilvorlage nutzt. 🙂

Übrigens, das Bundespresseamt könnte auch einen eigenen URL-Shortener aufsetzen und somit solchen Problemen entgehen, ganz nach amerikanischem Vorbild.

UPDATE:
Weil ich das gerade auf Twitter sehe, die Grünen haben tatsächlich auch einen eignen URL-Shortener. Der ist zwar öffentlich (und kann somit auch für Pornolinks „missbraucht“ werden), aber immerhin.