Rezension: Inside Polizei

Erinnert ihr euch noch an das „Enthüllungsbuch über die Polizei“, wie Fefe es nannte? Dank dem riva-Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat, kann euch dazu mal ausführlich was erzählen.

Die meisten Kapitel fangen mit einer Sicht von Innen an, wie die Polizisten die Einsätze für gewöhnlich wahrnehmen. Anschließlich folgt eine Geschichte, bei der es Fehler innerhalb des Polizeiapparates gegeben hat. Ausnahmen bilden ein Kapitel über Rockerbanden, welches ein privates Stammtisch-Gespräch unter befreundeten Polizisten wiedergibt sowie ein Kapitel über Polizeiberichte, deren Einstätze vor der Öffentlichkeit verheimlicht werden sollen.

Einige Stellen sind durchaus spannend, beispielsweise wenn Einsatztaktiken erläutert werden. Auch das Kapitel mit der Vertuschung ist interessant: Die Polizei ist sich durchaus bewusst, dass ihr Funk von Hobbyfunkern und Polizeijournalisten abgehört wird, für heikle Einsätze wird daher das Telefon benutzt und Funksprüche werden bewusst unterlassen. Der dazugehörige Polizeibericht wird dann als „nicht pressefrei“ deklariert und wandert in den Aktenschrank, die Öffentlichkeit erfährt im Normalfall von diesen Einsätzen nichts. Als Beispiel wird im Buch ein „Pferderipper“-Einsatz genannt.

Auch die Schilderung des Einsatzes während des Castor-Transportes ist interessant. Hier erfährt man beispielsweise, dass die Polizei sehr bedacht darauf ist, „das böse T-Wort“ Terroranschlag nicht in die Medien kommen zu lassen. Die Möglichkeit einer schmutzigen Bombe ist bei einem Castor-Transport selbstverständlich nicht ausgeschlossen, doch das soll nach Möglichkeit nicht in der Presse diskutiert werden, während der Castor durch Deutschland rollt.

Den Kopf schüttelt man hingegen, wenn man liest, dass die Polizisten als Ablenkung eine der beiden Castor-Strecken absperrt und stundenlang bewacht, obwohl diese Strecke nicht benutzt wird. Auch wenn es verständlich ist, dass Polizisten zum Zeitvertreib dann rumblödeln, wirkt die Blödelei über die „grüne Lady Gaga“ Claudia Roth hingegen sehr konstruiert. Sicherlich merkt sich niemand ein solches Gerede um es 1:1 wiedergeben zu können, aber es wirkt doch sehr unglaubwürdig und überzogen.

Sehr beeindruckend ist auch der Fall zweier SEK-Beamte, die in ihrer Freizeit einen Drogensüchtigen zusammenschlagen und bei der eintreffenden Streifenpolizei sagen, sie hätten sich nur selbst verteidigt und den Drogensüchtigen sogar anzeigen. Hätte es nicht zwei Zeugen aus einer verdeckten Beschattung gegeben, hätte niemand dem Drogensüchtigen geglaubt. Von den beiden SEK-Beamten hat einer mittlerweile den Dienst quitiert und arbeitet bei einer Privatfirma, der andere klagt gegen seine Suspendierung und bezieht bis zur Klärung weiterhin sein volles Gehalt, obwohl er nicht im Dienst ist.

Fazit
Ich kann das Buch besten Gewissens empfehlen, weil es überwiegend sehr interessant ist und ich es oft kaum aus der Hand legen konnte, ohne zumindest das jeweilige Kapitel zu Ende zu lesen. Dieses Buch hat „Inside“ im Titel wahrlich verdient, denn es zeigt einen tiefen Einblick in die Polizei und ihre Fehleinsätze.

Details
Titel: Inside Polizei: Die unbekannte Seite des Polizeialltags
Autor: Stefan Schubert
ISBN: 9783868831917
Verlag: riva Verlag
Preis: 19,99 €

Buch: Hackerbrause – kurz & geek

Die Autoren vom Blog hacker.brau.se haben ein Buch über Hackerbrause herausgebracht. Das 143-Seiten-Büchlein liegt hier schon eine Weile, dabei wollte ich darüber doch bloggen. Also los. So sieht’s aus:

Im Buch erfährt man anfangs einiges über die Verbreitung von Club-Mate in Deutschland und den USA, bis es auf einen Abstecher in die Medizin-Ecke geht, in der über Koffein und dessen Wirkung wie Gesundheit allgemein aufgeklärt wird. Anschließend werden nacheinander die Pflanzen Mate und Kola beleuchtet, es folgen Geschichten zu bekannten Brause-Marken und zugehörige Rezensionen zu verschiedenen Brausen. Zum Ende hin wird sich der Geschichte der Energy Drinks gewidmet, bevor am Schluss einige Rezepte aufgelistet werden.

Der Schreibstil im Buch richtet sich an Geeks, somit finden sich Smilies oder Wörter wie „Update“ ebenso wie kleine Rants inklusive „in your face„. Auch ein paar Fotos und Zeichnungen sind vorhanden, allesamt in schwarz-weiß. Das kleine Buchformat (ca. 11 cm breit und ca. 18 cm hoch) ist praktisch, um das Buch in die Hosentasche zu stecken und überall mit hinzunehmen.

Drei Dinge sind mir aber negativ aufgefallen: Bei einigen Brause-Rezensionen hat das Getränk zwar 5 Sterne (die Höchstbewertung), im folgenden Rezensions-Text wird die Brause aber als schlecht beschrieben. Wie passt das zusammen? Dann sticht der teilweise feministische Schreibstil negativ heraus. Ich finde es einfach albern, wenn man „frau“ statt „man“ schreibt. Am meisten stört jedoch, dass das Buch viel zu stark gebunden ist. Selbst wenn man den Buchrücken kaputt knickt, muss man beim Lesen recht stark gegen das Zusammenklappen des Buches drücken. Auf Dauer macht das nur begrenzt Spaß.

Fazit
Inhaltlich ist das Buch super, da es viel über die Geschichte von diversen Brausen und dessen Pflanzen enthält. Die Brause-Rezensionen sind hilfreich und bieten einen echten Mehrwert in dem Buch. Die Buchbindung könnte aber besser sein.

Danke an den O’Reilly-Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Details
Titel: Hackerbrause – kurz & geek
Autoren: Kathrin Ganz, Jens Ohlig, Sebastian Vollnhals
ISBN: 9783868991413
Verlag: O’Reilly
Preis: 9,90 €

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